Die Besonderheiten der Genderzahnmedizin machen deutlich, dass die geschlechtsspezifischen Gesundheitsfaktoren von Frauen und Männern in der zahnärztlichen Versorgung mehr berücksichtigt werden sollten.
Unser Ziel ist es deshalb, eine gendergerechte Zahnbehandlung sicherzustellen, die individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Einfluss des hormonellen Status auf die Zahngesundheit der Frau
Hormonelle Veränderungen im Körper der Frau, wie sie beispielsweise während der Schwangerschaft auftreten, können das Risiko für Zahnfleischerkrankungen erhöhen. Nicht oder unzureichend behandelt, kann dies auch zu einer Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) führen.
Wir empfehlen deshalb dringend: Kommen Sie auch während der Schwangerschaft regelmäßig zur zahnärztlichen Vorsorge. So können wir eventuelle Komplikationen frühzeitig erkennen und effektiv behandeln!
Geschlechtsspezifischer Umgang mit der Zahngesundheit
Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2022 zeigt, dass Männer zu weniger Zahnarztbesuchen neigen, ihrer Mund- und Zahngesundheit weniger Beachtung schenken, ihre Zahnhygiene nicht optimal durchführen und zu mehr Wurzelkaries neigen als Frauen. Symptome werden eher ignoriert und erst im fortgeschrittenen Stadium einer Zahnerkrankung wird ärztliche Hilfe in Anspruch genommen.
Frauen hingegen gehen demnach regelmäßiger zum Zahnarzt und zeigen ein größeres Bewusstsein für ihre Mundgesundheit.
Auch hier ist es an uns, auf diese Unterschiede einzugehen und in dem Fall die Männer zu motivieren, ihre Zähne optimaler zu pflegen und regelmäßiger einen Zahnarzt aufzusuchen.
Zahnputzverhalten und Ernährung
Auch das Zahnputzverhalten und die Ernährungsgewohnheiten können geschlechtsspezifische Unterschiede in der Mundgesundheit beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass Frauen in der Regel gründlicher putzen und sich häufiger die Zähne putzen als Männer.
Es ist daher wichtig für uns als Zahnärzte, gendergerechte zahnmedizinische Ansätze zu entwickeln, welche die spezifischen Bedürfnisse von Frauen und Männern berücksichtigen.
Dies kann die Entwicklung von personalisierten Mundpflegeplänen, die Beratung zu gesunder Ernährung und die regelmäßige Überwachung der Mundgesundheit umfassen.
Unterschiedliche Barrieren beim Zugang zur zahnärztlichen Versorgung
Darüber hinaus spielt auch die psychologische Komponente eine wichtige Rolle in der Genderzahnmedizin. Studien haben gezeigt, dass Frauen und Männer unterschiedliche Barrieren beim Zugang zur zahnärztlichen Versorgung haben. Hier ist das Thema Zahnarztangst in den Fokus zu rücken. Wir gehen dabei individuell auf Ihre Bedürfnisse ein!
Unser Fazit
Sinnvoll ist eine ganzheitliche Betrachtung der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der zahnärztlichen Behandlung. Denn nur, wenn wir die Bedürfnisse von Frauen und Männern gleichermaßen berücksichtigen, können wir Ihnen eine effektive Vorsorge und Behandlung Ihrer zahnmedizinischen Probleme anbieten und eine barrierefreie zahnmedizinische Versorgung schaffen.